Liebe Freunde, es ist mir gelungen: Ich habe einen Presse-Flakon von Orodion bekommen! Doch was der Duft von Justin wirklich kann (oder auch nicht), erfahrt ihr nun hier und jetzt.
Eine Flasche Orodion bekommen ist nicht ganz einfach...
Bevor ich Orodion zum ersten Mal aufsprühen konnte, musste ich diesen jedoch erstmal bekommen; was mir dann auch über einen Umweg gelang. So stellte sich heraus, dass sowohl Justin als auch ich zum selben Barbier in Düsseldorf (www.DAQUARO.de) gehen. Kurzerhand fragte ich ihn, ob er nicht als Vermittler fungieren würde, da der Release des Parfums demnächst bevorstünde. Nach einer vermeintlichen Begutachtung meines Instagram- und YouTube-Channels hat sich dann Justin dazu entschlossen, mir einen Flakon seines ersten Parfums zukommen zu lassen. Ehrenmann!
Dabei sollte sich mein Zug noch als Glücksgriff herausstellen! Denn bereits einen Tag nach der Veröffentlichung des Parfums war dieses offiziell ausverkauft und eigentlich wollte ich mich erst in der kommenden Woche um einen Flakon kümmern. Ein Glücksgriff eben! Wobei es eigentlich schon irgendwie vorherzusehen war, da auch immer die neueste Kollektion von Justins Modemarke peso (www.pesoclo.com) nach kürzester Zeit ausverkauft ist.
Justin, peso, Orodion, was?
Kommen wir erstmal zu den Fakten: Justin Fuchs alias Justin ist neben seiner Modemarke peso auch noch für seine Fashion- und Lifestyle-Videos auf den verschiedensten Social-Media-Plattformen bekannt.
Seine erste Erfahrungen machte er hingegen mit Let’s Plays und produzierte daneben auch Tutorials zum Thema Grafikdesign. Hieraus entstand unter anderem seine Leidenschaft für Mode und Modedesign, während er beruflich erstmal eine Ausbildung zum Bankkaufmann begann. 2017 folgte dann schließlich die Gründung seines eigenen Streetwear-Modelabels peso, während er zwischenzeitlich bereits zu den bekanntesten Mode-Youtubern Deutschlands zählte.
Im vergangenen Jahr meldete sich mit Mäurer & Wirtz einer der größten Parfumhersteller Deutschlands (u.a. Tabac Original, Lizenz-Düfte für s.Oliver und Otto Kern sowie der Traditionsdruft 4711) bei Justin und boten an, mit ihm zusammen ein eigenes Parfums zu kreieren. Nach etlichen olfaktorischen Treffen entstand schließlich zusammen mit der Nase des Parfümeurs Vincent Schaller (Tabak Man Silver, Black Fleece for Men) Orodion, wohinter sich laut Justins eigener Aussage ein schwerer, hochwertiger, nicht in den Mainstream passendes Eau de Parfum verbirgt.
Oro [Gold] + Dion [Dionysos, Gott der Ekstase] = Orodion
Nach dem ersten Aufsprühen setzt zwar nicht sofort eine berauschende Wirkung ein, aber es kommt mir doch gleich ein anderer Duft in den Sinn: Baccarat Rouge… oh ha!
Denn sowohl Maison Francis Kurkdjians Baccarat Rouge 540 als auch Justins Kreation teilen sich die gleiche Duft-DNA bestehend aus Safran, leichten Hölzern und Amber. Dabei geht Orodion sofort in die Vollen und hat anfangs leichte Parallelen zu Baccarat Rouge, der auch zu den Lieblingsdüften von Justin selbst zählt.
Danach beginnen allerdings schon die Unterschiede heraus zu stechen, sodass Orodion eine deutlich dunkle und blumige Richtung einschlägt. Hierfür verantwortlich ist das allseits bekannte Veilchen in Kombination mit Tuberose, die auch für eine leichte und transparente Note sorgen. Auch süße Nuancen finden sich mit Vanille, jedoch deutlich dezenter als bei Baccarat Rouge, wo ich immer sofort an Zuckerwatte denken muss. Insgesamt wirkt der Unisex-Duft dadurch auch etwas maskuliner als sein vermeintliches Vorbild.
Die Haltbarkeit ist dabei durchaus beachtlich, sodass der Eau de Parfum dank seiner 18% Duftölanteil bei mir auch nach über 10 Stunden um mich herum noch wahrnehmbar war. Dabei wirkt er aber keineswegs synthetisch, sondern sehr natürlich und subtil.
Flakon: [Tom Ford x Rituals]
Nachdem Justin für seine Modemarke sowie seine Stylevideos bekannt ist, durfte man auch davon ausgehen, dass sich auch hinter der Verpackung und dem Flakon ein durchdachtes Designkonzept verbirgt. So präsentiert man uns eine dunkelblaue Kartonage mit einer goldenen und gravierten Metallplakete darauf. Dasselbe Design zieht sich dann auch beim eigentlichen Flakon durch, dessen Entwicklung und Produktion laut Justin ganze 8 Monate gedauert hat.
Dabei lässt sich eine Inspiration an den Flakons von Tom Fords Private-Blend-Reihe beziehungsweise an denen von Rituals nicht ganz von der Hand weisen. Auch der Sprühkopf wurde gut gewählt und verteilt genügend Parfum, während die schwere und ebenso goldene Metallkappe diesen wiederum gut schützt. Eine Konkurrenz für so manchen 400-Euro-Flakon ist er jedoch nicht. Allerdings im Vergleich zu den Produkten so manch anderer (Parfum-)Influencer ist der Orodion-Flakon auf jedem Fall auf einem deutlich höherem Niveau und macht einen äußerst guten Eindruck.
Ist alles Gold was glänzt?
Nicht ganz! Denn Nischen-Liebhaber beziehungsweise Besitzer von Baccarat Rouge 540 werden wohl nicht auf Orodion zurückgreifen. Allerdings liegt dies natürlich im Auge des Betrachters, da man hier (wie ich finde) ein stimmiges Gesamtpaket erhält. Dies liegt unter anderem auch an dem Preis von nur € 100,- für den 50ml-Flakon, welcher meiner Meinung nach auch noch etwas höher ausfallen hätte können.